Gewerbestandorte und Quartiere
Ein zukunftsorientierter Standort benötigt Flächenreserven für Bestandsunternehmen und für attraktive neue Unternehmen (innovationsorientierte Unternehmen, Gewerbe und Handwerk). Die Flächen- und Stadtentwicklung von Graz muss daher die Wirtschaftsentwicklung konsequent integrieren und Verluste von Gewerbegebieten vermeiden.
Angesichts des absehbaren Strukturwandels und der regulatorischen Rahmenbedingungen geht es in erster Linie um die Sicherung bestehender Gewerbestandorte, die Restrukturierung und Revitalisierung von Bestandsstandorten und eine gute Infrastrukturanbindung (öffentlicher Verkehr, Breitbandanbindung). So können moderne Standorte und Quartiere nach ökologischen und sozialen Prinzipien entstehen.
Im Sinne einer Quartiersentwicklung und kurzer Wege sollen gewerbliche Mischnutzungen (Handwerk, Märkte) geplant, ermöglicht und gefördert werden (z. B. Bezirkszentren und neue Stadtteilentwicklungen wie Reininghaus). Dies erfordert ordnungspolitische Maßnahmen, Kompetenzen und Ressourcen für ein aktives Standort- bzw. Quartiersmanagement, das die Prozesse koordiniert und interessierte Unternehmen bei Investitionen begleitet.
Stadtregion/Erreichbarkeit
Die Fertigstellung der Koralmbahn 2026 und der Baltisch-Adriatischen Achse ist eine einzigartige Chance für das Entstehen eines neuen Agglomerationsraums im Süden Österreichs (Graz - Klagenfurt - Villach). Der Flughafen Graz bietet ein weiteres „Tor in die Welt" und vernetzt den Wirtschaftsraum mit wichtigen internationalen Hubs.
Die daraus zu erwartende Dynamik und eine kluge regionale sowie interkommunale Zusammenarbeit im Großraum eröffnet für die Stadt und das Umland neue Optionen hinsichtlich Positionierung, Standortentwicklung und gemeinsamer Vermarktung. Durch eine Zusammenarbeit können diese Chancen realisiert werden, wodurch der Gesamtraum gestärkt wird (Win-win-Situation).
Strategische Ziele 2030
ZIEL 1:
Graz erhält und stärkt bestehende großflächige Gewerbegebiete. Kleinteilige Produktionsstandorte und Gewerbequartiere werden nach modernen stadtökologischen sowie sozialen Prinzipien gestaltet und positioniert. Neu eingeführte „Standortmanager:innen" koordinieren diese Prozesse.
ZIEL 2:
Die Stadtregion entwickelt sich als integrierter Wirtschaftsstandort durch die gelebte Kooperation von Stadt und Umlandgemeinden, dies zeigt sich durch erfolgreich umgesetzte Pilotprojekte. Ein abgestimmtes Leitbild ist die Basis für ein attraktives Standortangebot im Großraum Graz (Erreichbarkeit in 45 Minuten).
ZIEL 3:
Durch eine mit dem Land Steiermark abgestimmte Zusammenarbeit (in Verbindung mit Wissenschaft und Tourismus) entsteht eine gemeinsame Standortkommunikation, die die Angebote von Graz und der Steiermark bündelt.
ZIEL 4:
Daten zur digitalen Infrastruktur sowie Dienste der Verwaltung werden zugänglich und transparent gemacht.